Knoblauch – viel Feind, viel Ehr…
Knoblauch, ein geruchsintensive Vielkönner, kommt aus Zentralasien zu uns. Er findet sich in praktisch allen Kulturen als Speisezutat und „Wundermittel“ gegen allerlei Wehwehchen.
Ursprünglich als Naturheilmittel bekannt, gilt er seit 5000 Jahren als bekanntes Heilmittel. Darüber hinaus wurde er in zahlreichen Studien erforscht. Und in seinen zahlreichen positiven Wirkungen bestätigt.
Sein intensiver Geruch scheidet die Geister. Und leider nicht nur unmittelbar, sondern dann auch in der Ausdünstung über die Haut.
Die einen lieben ihn. Und finden immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten in Küche, Heilkunde und Garten. Während die anderen ihn verteufeln. Und als unverträglich und asozial beschimpfen.
Im Talmud ist zu lesen:
„Er macht das Gesicht strahlend, er vermehrt das Sperma, und er tötet Kleinwesen in den Därmen.“
Was dich in diesem Beitrag erwartet:
- Früher Einsatz
- Knoblauch in der Küche
- Vielfache Wirkungen…
- Ein Problem: der Geruch
- Hilfe gegen die „Knoblauch-Fahne“
- Wie lagert man ihn frisch?
- Einige Anwendungstipps
- Was kann er im Garten?
- Fazit
Früher Einsatz von Knoblauch
Schon in der Antike wurde Knoblauch zur Regulierung der Verdauung und zur Entgiftung eingesetzt. Auch seine heilsame Wirkung bei Erkältungen und Hautkrankheiten war schon früh bekannt. Ja, er wurde sogar gegen die Pest eingesetzt. Hildegard von Bingen gab ihn bei Gelbsucht.
Er wurde gegen Rheuma und Skorbut eingesetzt. Aber auch bei Wurmbefall, Fußpilz und Schlangenbissen. Vor allem aber auch zur allgemeinen Kräftigung. Angeblich bekamen ihn auch die Arbeiter an den großen Pyramiden.
In Ägypten galt er als heilig. Daher wurde er Pharaonen als Grabbeigabe mitgegeben. Aber auch in China wurde und wird er sehr geschätzt.
Römische Ärzte sollen Knoblauch immer als erste Pflanze angebaut haben. Vielleicht auch weil er die Liebeslust steigern soll.
Von Louis Pasteur stammt der erste wissenschaftliche Nachweis seiner antibakteriellen Wirkung. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts.
In Deutschland wurde er vom Verband deutscher Drogisten zur Arzneipflanze des Jahres 1989 gewählt.
Knoblauch in der Küche
Auch diese Anwendung ist uralt und weltweit verbreitet. Aber vor allem in der mediterranen Küche spielt er eine große Rolle.
Ich liebe besonders mein französisches Knoblauch-Dressing. Vielleicht magst du es mal probieren.
Presse zwei bis drei Zehen Knoblauch in eine Mischung aus Essig, Olivenöl und Senf. |
Und diese Mischung schmeckt vor allem auf grünen Salaten köstlich. Aber auch auf Tomaten, Kartoffeln oder Bohnen ist sie köstlich.
Aber wundervoll schmecken auch Spaghetti aglio e olio.
Dazu solltest du dir eine Spezielle Knoblauch-Reibe anschaffen. Denn mit dieser kannst du die Knoblauchzehen in hauchdünne Scheiben schneiden. Und diese lass in reichlich heißem Olivenöl anrösten. Dann schwenke die “al dente” gekochten Spaghetti in dieser Mischung. |
Guten Appetit!
Vielfache Wirkungen
Der wichtigste Bestandteil im Knoblauch ist Allicin. Und diese Schwefelverbindung scheint neben vielen anderen Wirkstoffen besonders wichtig zu sein. Allerdings wird sie erst durch „Verletzung“ der Knoblauchzehe freigesetzt. Also durch Schneiden, Zerdrücken oder Pressen. Daher macht es wohl wenig Sinn, ganze Knoblauchzehen zu schlucken.
Am wesentlichsten ist wohl seine antioxidative Wirkung. Also der Schutz vor freien Radikalen. Denn diese greifen in deinem Körper die Zellmembranen an. Und beschleunigen so die Alterungsprozesse, die ständig in dir ablaufen. Aber sie fördern auch Krebs und viele andere Krankheiten.
Antibiotische Wirkung
Seine natürliche antibiotische Wirkung beruht auf der keimtötenden Eigenschaft der Schwefelverbindungen. Und diese wirken sogar gegen Keime, die eine Antibiotikaresistenz entwickelt haben.
Das ist vor allem bei den immer häufiger werdenden Harnwegsinfekten wertvoll. Denn je mehr Antibiotika gegeben werden, umso eher entwickeln sich Resistenzen.
Und dabei hat Knoblauch einen großen Vorteil. Dass er nämlich deine Darmflora nicht schädigt. Ja sie sogar fördert. Anders als Antibiotika.
Dies erklärt auch seine immunstärkende Wirkung. Neben seiner antioxidativen. Denn immerhin trägt eine gesunde Darmflora wesentlich zur Immunabwehr bei.
Aber die positive Wirkung auf die Darmflora hat noch eine erfreuliche Folge. Denn dadurch kommt es auch zu einer besseren Aufnahme und Verwertung deiner Nährstoffe. Daraus erklärt sich wohl auch seine kräftigende Wirkung.
Wirkungen auf dein Herz-Kreislauf-System
Parallel dazu trägt Knoblauch zur Regulierung deines Blutdrucks bei. Und da er deine Gefäße erweitert, wirkt er auch gegen Arteriosklerose.
Das ist vor allem auf die Saponine (sekundäre Pflanzenstoffe) zurückzuführen. Weil diese deine Blutfette (unter anderem Cholesterin) regulieren.
Dies kommt vor allem auch den Zellen im Gehirn und in den Augen zugute. So beugt Knoblauch auch Demenzen wie den Morbus Alzheimer vor. Aber er beeinflusst auch grauen und grünen Star positiv.
Warum verbessert Knoblauch die Fließ-Eigenschaften des Blutes? Aufgrund die blutverdünnende Wirkung des Ajoen. Diese Schwefelverbindung baut den Gerinnungsstoff Fibrin ab.
So kann Knoblauch Thrombosen vorbeugen. Und hilft so, Schlaganfall und Herzinfarkt zu vermeiden. Aber anders als blutverdünnende Medikamente auf natürliche Art. Und vor allem nebenwirkungsfrei.
Vorbeugung und Behandlung von Krebs
Die Schwefelverbindungen im Knoblauch sind auch verantwortlich für seine krebshemmende Wirkung. Und zwar auf zweierlei Weise.
Einerseits verringert er die Reaktivität krebserregender Stoffe und beschleunigt deren Eliminierung.
Und andererseits stört er das Krebswachstum und fördert die Apoptose. Also den Selbstmord der Krebszellen. Damit wird sowohl die lokale Ausbreitung als auch die Bildung von Metastasen gehemmt.
Dies beruht auf seiner antioxidativen, entzündungs- und allgemein krebshemmenden Wirkung. Und diese wurde bereits in mehreren weltweiten Studien nachgewiesen.
Leberschutz durch Knoblauch
Knoblauch schützt auch die Leber. Indem er deren Zellwände festigt, unterstützt er sie in ihrer Entgiftungsfunktion. Daher reduziert er auch die negativen Folgen des Alkohols.
Abgesehen davon wird er unterstützend bei Schwermetallvergiftungen eingesetzt.
Ein Problem: der Geruch
In der Natur dient der starke Geruch des Knoblauchs seinem Schutz vor Fressfeinden. Und in Infektionszeiten kann dieser auch bei dir ansteckende Menschen fernhalten ????. Aber nicht nur…
Daher könntest du auch auf Knoblauch in Kapselform zurückgreifen. Diese sind zwar nicht immer geruchsneutral, aber sozial doch weit verträglicher.
Knoblauch gibt zum Beispiel in Drageeform (direkt von Dr. Böhm) oder auch in Kapselform (Amazon.de).
Problem dabei ist allerdings, dass das Allicin in seiner Chemie sehr instabil ist. Daher wird es rasch umgewandelt. Also solltest du Präparate aus Knoblauchtrockenpulver bevorzugen.
Das gilt aber natürlich auch für die Verarbeitung von Knoblauch in der Küche. Daher solltest du ihn den Speisen immer erst am Schluss beigeben. Und dies gemeinsam mit Öl, das seine Wirksamkeit steigert.
Generell solltest du ihn am besten frisch und roh verzehren. Natürlich nur wenn du ihn verträgst. Denn erst dann nützt du sein gesamtes Wirkungsspektrum. Dazu reicht übrigens eine Knoblauchzehe täglich.
Hilfe gegen die „Knoblauch-Fahne“
Ingwer, Petersilie, Milch oder Zitrone können die Geruchsintensität mildern. Daher nehmen Knoblauch liebende Schauspieler gern Chlorophyll-Dragees zur Geruchsneutralisierung.
Aber hundertprozentig verschwindet der Geruch natürlich nicht. Denn dafür sind die Schwefelverbindungen einfach zu intensiv. Besonders, weil der Geruch ja nicht nur über den Atem abgesondert wird. Sondern auch über die Hautporen.
Wie lagert man frischen Knoblauch?
Am besten bewahrst du Knoblauch im Kühlschrank im Gemüsefach auf. Und möglichst nicht länger als 10 Tage.
Gut eignet sich auch das Einlegen in Öl. Denn dieses verstärkt seine Wirkungen. Dazu decke die geschälten Zehen mit Olivenöl zu. Und verwende sie dann auch gemeinsam.
Einige Anwendungstipps:
Mein Geheimtipp: Knoblauchmilch
Hier ist ein Geheimrezept, das ich vor allem in der kalten Jahreszeit sehr schätze. Nämlich meine Knoblauch-Milch. Aber natürlich eignet sich diese vor allem für Menschen, die gern Milch trinken. Denn diese mildert die Schärfe des Knoblauchs etwas.
Dazu gebe ich 5 (oder auch mehr) gepresste Knoblauchzehen in ein viertel oder ein drittel Liter Milch. Und koche diese auf.
Am Ende kommt noch einen Schuss Slivovitz dazu. Dann trinke ich meinen „Wundertrank“ möglichst heiß. Und lege mich gleich ins Bett, um gut nachzuschwitzen. |
Wertvoll ist für mich die Vorbeugung von Verkühlung. Und die wohltuend andidepressive Wirkung. Denn diese schätze ich vor allem bei meiner Tendenz zu meinen Herbstblues.
Knoblauch in Grapefruit
Liegt dir Milch nicht? Dann probiere diese Mischung. Denn auch sie hat für mich einen angenehmen Geschmack.
Sehr wirksam ist auch folgende Kombination. Mixe zwei große (rosa) Grapefruit und zehn bis fünfzehn Zehen Knoblauch. |
Je stärker dein Mixer ist, umso feiner wird die Mischung. Und sie lässt sich einige Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Knoblauch in Essig
Magst du es sauer? Dann mische drei gepresste Knoblauchzehen mit 15 ml Apfelessig. |
Nimm die Mischung gleich nach der Zubereitung ein. Und lege dich fest zugedeckt ins Bett, um gut nachzuschwitzen.
Ingwer und Knoblauch
Hast du bakteriellem Durchfall? Dann koche zehn Zehen Knoblauch mit drei scheiben frischem Ingwer in einem halben Liter Wasser. Und mach das ca. eine viertel Stunde lang. |
Dann trinke den abgeseihten Sud noch warm in kleinen Schlucken.
Knoblauch äußerlich angewandt
Bei Warzen oder Hühneraugen lass ein Pflaster mit einer Scheibe Knoblauch über Nacht einwirken. |
Am Morgen nimm ein heißes Fußbad! Und wiederhole diese Anwendung bis zum Verschwinden deines Quälgeistes!
Auch Pickel kannst du direkt mit Knoblauchsaft bestreichen. |
Knoblauchkur aus China
Dieses altchinesische Heilmittel wurde wiederentdeckt. Und zwar 1971 von einer UNESCO-Kommission. Denn man fand es in einem zerstörten Kloster in Tibet, aufgeschrieben auf Tontafeln. Und die Kommission übersetzte dieses Rezept in alle Weltsprachen. Damit brachte sie es der Medizin des 20. Jahrhunderts näher.
Diese Knoblauchkur soll:
- den Organismus von allen Fettablagerungen und Verkalkungen befreien,
- den Stoffwechsel verbessern
- und die Elastizität der Blutgefäße erhalten.
- Damit bessert sie Arteriosklerose. Aber auch koronare Herzkrankheit und Angina Pectoris.
- Und beugt Infarkt und Insult vor.
- Darüber hinaus verbessert sie die Sehkraft
- und hilft gegen Krebs.
Knoblauchkur:250 g Knoblauch schälen, dann zerquetschen. Die zerdrückten Zehen in ein viertel Liter Weingeist geben (96%, notfalls tut es Korn auch). In einem verschlossenen Glas 10 Tage lang in einem kühlen Raum lagern. Nach 10 Tagen das Gemisch durch ein Tuch filtern. Dabei soll der Knoblauch gut ausgedrückt werden! |
2 – 3 Tage danach kann man mit der Kur beginnen.
Man trinkt jeweils die unten angegebene Menge an Knoblauchtropfen. Und zwar in 50 ml Milch zu den Mahlzeiten. Also idealerweise während des Essens.
Nach Ablauf der Kur nimmt man dreimal täglich je 25 Tropfen. Auch wieder in Milch. Und dies so lange, bis das Mittel aufgebraucht ist.
Dosierung:
Frühstück Mittagessen Abendessen
1.Tag 1 Tropfen 2 Tropfen 3 Tropfen
2.Tag 4 Tropfen 5 Tropfen 6 Tropfen
3.Tag 7 Tropfen 8 Tropfen 9 Tropfen
4.Tag 10 Tropfen 11 Tropfen 12 Tropfen
5.Tag 13 Tropfen 14 Tropfen 15 Tropfen
6.Tag 15 Tropfen 14 Tropfen 13 Tropfen
7.Tag 12 Tropfen 11 Tropfen 10 Tropfen
8.Tag 9 Tropfen 8 Tropfen 7 Tropfen
9.Tag 6 Tropfen 5 Tropfen 4 Tropfen
10.Tag 3 Tropfen 2 Tropfen 1 Tropfen
Vorsicht!
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Knoblauch im Garten
Knoblauch wird übrigens auch als natürliche Waffe gegen Schädlinge eingesetzt. Und dazu steckst du geschälte Zehen in die Erde. Denn er hält Wanzen, Läuse und Mehltau fern.
Auch Wühlmäuse und Ameisen verziehen sich.
Und bei Tomaten hilft er gegen Braunfäule.
Fazit:
Knoblauch gilt für viele als breit einsetzbares Wundermittel. Während andere ihn kategorisch ablehnen. Und so wie immer findet jeder Argumente für seinen Glauben.
Magst du Knoblauch?
Dann wird dich dieser Beitrag vermutlich angesprochen haben. Und dann wird dir diese Knolle mit dem speziellen Duft sicher wohltun.
Es ist wohl leicht zu erkennen, dass ich persönlich Knoblauch als wertvoll empfinde. Wobei es mich nicht stören würde, wenn er nach Rosen oder Freesien riechen würde ?.
Magst du Knoblauch nicht? Dann finde einfach andere Möglichkeiten, dich gesund zu halten!
Wichtiger Hinweis. Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen. Und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker. |
Bilder von PIXABAY