Synästhesie ist ein spannendes neurologisches Phänomen
Synästhesie bedeutet die Verschmelzung verschiedener Sinneswahrnehmungen. Und diese interessante Anlage tragen vor allem HSP in sich. Aber auch fast jeder alleingeborene Zwilling. Oft sind sich diese Menschen aber dessen nicht bewusst. Weil für sie ihre Sinnesverschmelzung völlig normal ist. Und sie diese daher gar nicht hinterfragen.
Weißt du, dass du eine HSP bist?
Und ein alleingeborener Zwilling?
Wenn du diesen Artikel liest, vermute ich das. Und lege dir daher mein Buch “HSP – bin ich hochsensibel?“ ans Herz.
Denn darin findest du einen ausführlichen Test. Und dieser verifiziert deine Hochsensibilität. Sowie deine Alleingeburt.
Aber du findest hier auch einen Artikel zur HSP:
Und einen zum Thema „alleingeborener Zwilling“:
Jedenfalls freut es mich, wenn dir dieser Artikel ein Aha-Erlebnis schenkt. Und dir eine wertvolle Anlage bewusst macht. Denn vermutlich hast du sie noch nicht ganz entfaltet. Obwohl du sie von Geburt an in dir trägst.
Siehst du Farben und Bilder, wenn du Musik hörst?
Und kannst du Farben hören?
Assoziierst du Farben zu Zahlen?
Aber auch zu Buchstaben?
Oder zu Wochentagen?
Und haben diese vielleicht auch eine Form?
Oder einen Geschmack?
Dann bist wohl auch du ein Synästhetiker. Und möchtest mehr über Synästhesie erfahren.
Oder vielleicht ist dein Kind synästhetisch veranlagt. Und nun möchtest du mehr darüber wissen. Damit klar wird, dass dein Kind nicht psychisch gestört ist. Sondern ganz im Gegenteil besonders begabt.
In beiden Fällen freut es mich, dass du diesen Artikel gefunden hat. Oder vielleicht hat er dich gefunden :-).
Was erwartet dich in diesem Artikel?
- Synästhesie – ist diese Anlage wirklich so selten?
- Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken…
- Und wer waren berühmte Synästhetiker
- Was ist eigentlich Synästhesie?
- Für Synästheten ist Synästhesie normal
- Synästhesie als erweiterte Wahrnehmung
- Hirnphysiologie und Synästhesie
- Woher kommt die Synästhesie?
- Verschiedene Arten von Synästhesie
- Sensorische Synästhesie
- Verschiedene Schmerzqualitäten
- Kognitive Synästhesie
- Möchtest du deine Synästhesie selbst testen?
- Synästhesie und HSP
- Reizüberflutung in der Synästhesie
- Synästhetische Formulierungen im allgemeinen Sprachgebrauch
- Welche Vorsichtsmaßnahmen sollte ich als Synästhet berücksichtigen?
Synästhesie – ist diese Anlage wirklich so selten?
Nein. Synästhesie ist lang nicht so selten wie angenommen wird. Aber dennoch ist sie eine Besonderheit. Und zwar eine sehr wertvolle. Daher sollten mehr Menschen darüber Bescheid wissen.
Ich habe dazu eine interessante Beobachtung gemacht. Synästhesie kommt besonders oft in Kombination vor. Denn vor allem HSP sind davon betroffen. Aber auch Alleingeborene. Also Menschen, die in der Frühschwangerschaft einen Mehrling verloren haben. Oder auch mehrere. Und auch diese Besonderheit ist viel häufiger als allgemein bekannt ist.
Auf den ersten Blick scheint es, als wären nur wenige Menschen Synästhetiker. Aber dieser Eindruck täuscht. Denn vielen ist diese Anlage nur nicht bewusst. Oder auch noch nicht. Weil sie für sie so normal ist. Und sie sich daher gar nicht damit befassen. Aber auch weil sie damit oft eigenartige Reaktionen bekommen. Und als psychisch krank angesehen werden. Wenn sie über ihre besonderen Assoziationen erzählen. Obwohl das einfach eine neurologische Besonderheit ist. Und zwar eine sehr wertvolle Besonderheit.
Weil Synästhesie so wertvoll ist, befassen wir uns näher damit. Und sollten nachfühlen, ob wir diese Anlage nicht auch haben. Zumindest ansatzweise. Denn dann gilt es, sie weiter zu entfalten. Weil die Synästhesie eine tolle Ressource ist.
Entdecke also diese Geschenk in dir! Und nütze es für ein bunteres, reicheres, lebenswerteres Leben!
Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken…
Dieses Gedicht wird irrtümlich Novalis zugeschrieben. Aber es stammt von Carlo Karges. Und er hat es als Reverenz an Novalis geschrieben.
Woher auch immer dieser Text stammt, er ist wunderschön. Und er ist sehr typisch für einen Synästhetiker.
Hast auch du das Gefühl, du könntest Farben hören?
Und die Farbe von Musik sehen?
Dann bist du ein Synästhetiker. Oder Synästhet. Dann weißt du, wie man sich mit Synästhesie fühlt. Und wirst hier wertvolle Erklärungen finden.
Sowohl zur Synästhesie im Allgemeinen. Als auch zu deiner speziellen Ausprägung. Denn davon gibt es ganz unterschiedliche.
Und wer waren berühmte Synästhetiker?
Aber du bekommst hier auch Bestätigung. Dass du nämlich mit dieser Anlage nicht allein bist. Sondern dich in bester Gesellschaft befindest.
Kennst du berühmte Synästheten?
Hier sind einige Beispiele.
- Die Dichter J. W. Goethe,
- Edgar Allan Poe war ein Farb-Ton-Synästhetiker.
- Von Arthur Rimbaud stammt das Gedicht „Voyelles“ („Vokale“). Und ist ein schönes Beispiel für Buchstaben-Farb-Synästhesie.
- Und der deutsche Lyriker Carlo Karges. Von dem das bereits zitierte Gedicht stammt.
- Aber auch der Maler Wassily Kandinsky. Denn er malte „musikalische Bilder“.
- Sowie die Musiker F. Liszt und J. Sibelius.
- Aber auch Jimmy Hendrix und Billy Joel.
- Sowie der Forscher Nikola Tesla.
- Und der amerikanische Physik-Nobelpreisträger Richard Feynman.
All diese Menschen sind keineswegs „abnormal“. Oder „psychisch krank“. So wie manche Menschen ihre Synästhesie einschätzen. Weil sie glauben, nur sie seien von diesem Phänomen betroffen.
Tatsächlich gehörst du zu vielen Kreativen. Die – bewusst oder unbewusst – Synästhetiker sind.
Was ist eigentlich Synästhesie?
Synästhesie ist ein spezieller Sinneseindruck. Denn eigentlich dürfte es ihn gar nicht geben. Und zwar die Fähigkeit, mehrere Sinne gleichzeitig wahrzunehmen. Also aneinander gekoppelt. Und so entsteht eine zweite Wahrnehmung. Und diese wird durch einen anderen Reiz mit ausgelöst.
Also ist Synästhesie eine Art Symphonie der Sinne.
Zur Häufigkeit der Synästhesie gibt es verschiedene Statistiken. Die meisten Forscher gehen von 4% aus. Und meinen, rund 4% der Bevölkerung wären davon betroffen. Aber andere orten 10 %. Und auch dazu gibt es eine weit höhere Dunkelziffer. Vor allem unter HSP.
Synästheten sehen beim Musik-Hören Farben. Und oft auch Formen. Aber das sind keine bewussten Assoziationen. Und solche können wir alle provozieren. Aber das ist keine Synästhesie. Sondern beruht auf unserer Vorstellungskraft.
Also geht es nicht um bloße Einbildung. Sondern um einen messbaren Effekt im Gehirn. Und dieser kann heute eindeutig nachgewiesen werden. Mit modernen Untersuchungsmethoden. Und diese zeigen ein interessantes Phänomen. Dass die jeweils anderen Sinnesareale im Gehirn tatsächlich mit stimuliert werden.
Für Synästheten ist Synästhesie normal
Die meisten Betroffenen sprechen nicht darüber. Denn für sie ist ihre kombinierte Wahrnehmung völlig normal. Daher nehmen sie an, anderen würde es genauso gehen.
Aber wenn sie dann doch darüber sprechen, ernten sie Unverständnis. Und werden als merkwürdig eingestuft. Dann ziehen sie sich zurück. Weils sie den Eindruck gewinnen, sie wären psychisch krank. Und litten an einer Wahrnehmungsstörung. Aber das ist natürlich nicht der Fall.
Sondern Synästhesie ist eine spezielle Anlage. Und als solche vor allem bei Künstlern häufig. Aber das ist natürlich kein Muss. Denn Synästhetiker gibt es in allen Berufen. Allerdings haben sie immer einen kreativeren Lebenszugang.
Daher finden sie leichter Metaphern und Analogien als anderen. Und spielen gern mit Symbolen und ungewöhnlichen Assoziationen.
Ein Spezialfall sind die „Savants“. Also Menschen mit einer außerordentlichen Inselbegabung. Und diese nützen ihre Synästhesie oft für ihre spezielle Merkfähigkeit. Wobei Synästhetiker generell ein gutes Gedächtnis haben.
Synästhesie als erweiterte Wahrnehmung
Aber Synästheten schlagen andere auch auf der Wahrnehmungsebene. Weil sie einander sehr ähnliche Farben besser unterscheiden können. Und das kann sehr wertvoll sein. Denn es hilft beim Erkennen und Verarbeiten von Sinnesreizen. Und das ist bei HSP besonders intensiv und komplex. Weil sie im Gehirn offenbar dichter vernetzt sind.
Jedenfalls wurde dieses Randphänomen bisher unterschätzt. Denn die Verschränkung von Sinnesmodalitäten kann sehr hilfreich sein. Und zwar bei den unterschiedlichsten Denkprozessen.
Verschiedene Forscher haben einen unterschiedlichen Zugang. Manche sehen die Synästhesie als extreme Ausprägung einer allgemeinen Eigenschaft. Nämlich der Fähigkeit, Modalitäten zu verknüpfen.
Andere meinen, Synästhesie hätte eine Art „hidden agenda“. Und gehen von einem bisher noch nicht erkannten Nutzen aus. Der allerdings erst herausgefunden werden muss.
Hirnphysiologie und Synästhesie
Hirnphysiologisch geht es um eine dichtere Vernetzung. Also sind Synästheten mit mehr ausgestattet. Und daher zugleich mit einer besonderen Vielschichtigkeit.
Daraus resultiert ein interessantes Phänomen. Denn weltweit forschen Wissenschaftler heute diese spezielle Komplexität. Und untersuchen sie im Gehirn von Synästheten. Weil sie sich Einsichten erhoffen, die auch für andere wertvoll sein könnten.
Die folgende Theorie wäre eine Erklärung. Es existieren bereits anatomisch ausgeprägte Verkabelungen. Und diese verbinden die entsprechenden Wahrnehmungsareale. Woraus sich die spezielle Synästhesie erklären würde.
Daraus resultiert folgende Frage:
Haben wir alle ursprünglich solche dichteren Vernetzungen?
Die sich aufgrund von Nicht-Gebrauch wieder zurückbilden?
Davon gehen manche Experten aus. Und nehmen an, dass fast alle mit einer basalen Synästhesie geboren werden. Aber diese geht meist in den ersten Monaten wieder verloren. Weil sie nicht gefördert wird.
Und das wäre ein interessanter Ansatz für Pädagogen. Vor allem im Kindergarten und in der Grundschule. Denn mit dieser Annahme gewinnen sie eine größere Verantwortung. Weil sie angehalten wären, die Synästhesie zu fördern. Also nicht verkümmern zu lassen. Und tatsächlich ist die Synästhesie in der Kindheit noch weit häufiger.
Interessanterweise kommt die Synästhesie auch öfter bei Frauen vor.
Woher kommt die Synästhesie?
Synästhesie kann genuin sein. Und dann wird sie vererbt; ist also angeboren. Aber damit kann sie auch weitergegeben werden. Und kommt daher familiär gehäuft vor.
Das berichtet rund die Hälfte der Synästhetiker. Und hat diese Anlage mit Verwandten ersten Grades gemeinsam. Allerdings nicht unbedingt in derselben spezifischen Form. Sondern oft sind andere Sinne miteinander verbunden.
Diese genetische Prägung ist also sehr wahrscheinlich. Aber noch sind die verantwortlichen Gene nicht gefunden.
Aber wir können Synästhesie auch induzieren. Und sie bewusst provozieren. Indem wir uns etwa bewusst Farben zu Musik vorstellen. Oder einen Geschmack zu Farben suchen. Und so eine gezielte Assoziation erzeugen.
Kannst du das?
Und wenn ja: gelingt es dir leicht?
Dann ist anzunehmen, dass du rechtshirn-dominant bist. Also deine rechte Gehirnhälfte dominant ist. Dann wird es dir generell leichter fallen, Assoziationen zu finden. Und dann ist Synästhesie naheliegend.
Auch die Einnahme von Drogen fördert solche Assoziationen. Beispielsweise LSD oder Marihuana. Andererseits hemmen Koffein und Thein die Synästhesie. Während Alkohol sie steigert.
Diese induzierte Synästhesie muss nicht angeboren sein. Aber das angeborene Talent dazu dürfte auch diese Form fördern.
Verschiedene Arten von Synästhesie
Wir unterscheiden verschiedene Arten von Synästhesie. Wobei rund 60 mögliche Kombinationen wissenschaftlich dokumentiert sind.
Hier sind einige eher gängige Beispiele.
Sensorische Synästhesie
Die sensorische Synästhesie kann Klänge sehen. Oder Farben hören. Aber es können auch Formen gerochen werden. Oder Geschmäcker gespürt. Aber auch gehört. Oder mit Formen assoziiert werden.
Hier verschmelzen also verschiedene Sinneswahrnehmungen.
Dabei wird ein akustischer Reiz im Hirn nicht nur im Hörzentrum verarbeitet. Sondern in einer Art Übersprung auch in der Sehrinde.
Das „Farben Hören“ ist die häufigste Form. Und dabei kommt es zur Kombination aus Sehen und Hören. Aber zuweilen sind auch andere Sinne betroffen. Dann erlebt der Synästhetiker mehr als andere. Denn Essen ist nicht nur ein Geschmacksvergnügen. Sondern als umfassendes Sinneserlebnis.
Die sensorische Synästhesie ist eines nicht. Nämlich die Folge übergeordneter Denkassoziationen. Sondern sie entsteht durch Verknüpfung der Sinnessysteme. Und zwar über eine höhere Anzahl von Synapsen. Also mehr Verbindungen zwischen den Nervenzellen.
Forscher stellen dazu eine interessante Theorie auf. Dass beim Ungeborenen weniger Verbindungen gekappt wurden. Obwohl das sonst beim Hirnreifungs-Prozess üblich ist.
Und daraus folgt eine besondere anatomische Hirn-Ausstattung. Die bei Erwachsenen mit Synästhesie nachzuweisen ist.
Verschiedene Schmerzqualitäten
Warum fasziniert mich dieses Phänomen so sehr?
Natürlich weil ich selbst davon betroffen bin. Und beispielsweise verschiedene Schmerzqualitäten wahrnehme. Etwa bei der sehr schmerzhaften Myo-Reflex-Therapie. Denn da erlebe ich die interessantesten Kombinationen. Und assoziiere Schmerzen mit Farben, Formen und Geschmäckern. Je nachdem wo meine Therapeutin ihren Reiz setzt. Und das amüsiert mich immer wieder.
Dieses Phänomen hat auch mein Vater berichtet. Weil auch er seinen Angina Pectoris mehrfach erlebt hat. Und zwar als „bitter und giftgrün“.
Ob das bei mir auch so wäre, weiß ich nicht. Denn glücklicherweise kenne ich diesen Schmerz nicht. Aber sehr wohl kenne ich diese spezielle Synästhesie. Und habe sie wohl von ihm geerbt.
Kognitive Synästhesie
Kognitive Synästhetiker sind häufiger als sensorische.
Diese Menschen haben meist früh bestimmte Assoziationen gelernt. Und das passiert zwar meist unbewusst. Also ähnlich wie ein bedingter Reflex. Aber es kann durchaus als Trigger als Trigger wirken.
Eine Synästhesie verbindet einen Wochentag mit einer bestimmten Farbe. Oder ein Monat mit einer speziellen Form. Und auch diese Verbindung bleibt das ganze Leben lang konstant.
Da werden Namen, Buchstaben oder Zahlen mit anderen Eindrücken verbunden. Oder es gibt räumliche Anordnungen. Aber oft auch eine Geschlechts-Zuteilung. Dann ist ein Wochentag „weiter oben“ oder „weiter unten“. Oder eine Zahl „weiter vorne“ oder „weiter hinten“. Und gehört einem bestimmten Geschlecht an.
Eine interessante neue Form der Synästhesie haben amerikanische Neurowissenschaftler entdeckt. Manche Menschen nehmen Zeit als räumliche Kategorie wahr.
Möchtest du deine Synästhesie selbst testen?
Synästhesie lässt sich mit verschiedenen Selbst-Tests verifizieren. Und du findest einige im Internet. Aber deren Ergebnis muss nicht unbedingt stimmen. Daher solltest du es locker angehen. Und keine allzu hohen Erwartungen daran knüpfen. Weil Erwartungen allzu leicht enttäuscht werden. Und das ist ja kontraproduktiv. Denn es erzeugt Stress. Und wie ungesund dieser ist, kannst du in einigen Artikeln in diesem Blog nachlesen.
Aber hier ist ein interessanter Synästhesie Test. Denn er zeigt die Namen von Farben in einer anderen Farbe.
Kennst du ein solches Bild?
ROT GELB BLAU GRÜN GELB ROT GRÜN ROT BLAU
Was liest du, wenn ich dich bitte, die Farben vorzulesen?
Meist fällt es uns schwerer, die Farbe zu lesen als das Wort. Vermutlich weil das Wort in der linken Gehirnhälfte wahrgenommen wird. Und diese ist meist dominant. Drängt sich also quasi vor.
Aber Menschen mit Synästhesie brauchen dafür noch länger. Weil sie sich schwertun, „richtig“ oder „falsch“ zu erkennen. Denn Farbe und Wort passen nicht zusammen. Und das erzeugt Stress. Weil sie das als extrem unangenehm und irritierend empfinden. Und das führt zu einer gewissen Verzögerung.
Synästhesie und HSP
Wie bereits erwähnt, ist Synästhesie bei HSP besonders weit verbreitet. Und im Umkehrschluss bedeutet dies: dass viele Synästhetiker zugleich HSP sind. Meiner Ansicht nach sogar die meisten.
Aber leider sind sie sich ihrer Besonderheit oft nicht bewusst. Und das gilt sowohl für HSP als auch für Synästheten.
Ist es meine Aufgebe, dich hier auf deine spezielle Anlage hinzuweisen?
Es würde mich freuen. Denn ich bin dabei einem inneren Impuls gefolgt. Und so wäre es schön, wenn ich dir diese die Offenbarung bringen kann.
Vielleicht gilt es deine interessante Anlage zu erkennen?
Um diese wertvolle Anlage zu entwickeln und zu genießen?
Denn tatsächlich sehe ich Synästhesie als Geschenk mit Holschuld.
Reizüberflutung in der Synästhesie
Diese Offenbarung scheint mir sehr wesentlich zu sein. Weil ausgeprägte Synästhesie rasch zur Reizüberflutung führen kann.
Erkennst du dich in meiner Beschreibung als Synästhet?
Oder als Synästhetin?
Dann achte vor allem in größeren Menschenansammlungen darauf. Und setze dich nicht zu vielen Wahrnehmungen auf einmal aus. Weil du sie komplexer wahrnimmst. Nämlich auch in ihren verschiedenen Kombinationen.
Und denn dann besteht eine große Gefahr. Dass du die Eindrücke nicht mehr richtig differenzieren kannst. Und dann kommt es zum belastenden Overflow.
Diese potenzielle Gefahr zu kennen, ist vor allem für HSP wichtig. Aber natürlich sollte sich jeder Mensch zurückziehen. Wenn er das Gefühl hat, zu vielen Eindrücken ausgesetzt zu sein. Aber für HSP gilt das besonders. Und speziell wenn sie Synästhetiker sind.
Was bedeutet es, wenn du diese Anlage in dir trägst?
Dann möchte ich dir etwas empfehlen. Werde dir deiner Überforderung bewusst. Und zwar möglichst rechtzeitig. Aber dann zieh auch bewusst die Konsequenz daraus.
Synästhetische Formulierungen im allgemeinen Sprachgebrauch
Die Synästhesie scheint also seltener zu sein, als sie ist. Und das zeigt sich auch in unseren Sprachgebrauch. Denn da finden wir viele synästhetische Formulierungen.
- Wir nehmen einen „strechenden Geruch“ wahr
- und sprechen von „knalligen Farben“,
- da gibt es einen „weichen Klang“
- oder wir machen eine „bittere Erfahrung”,
- man kann sich „grün ärgern“
- oder mal „einen Tag blau machen“,
- und es gibt „rote und schwarze Zahlen“…
Welche weiteren Beispiele fallen dir noch ein?
Fazit
Bist du mit Synästhesie begnadet?
Ja, ich empfinde das so. Und empfehle dir, das als Geschenk zu sehen.
Vielleicht bist du dir schon länger darüber klar. Oder du hast deine Besonderheit eben erst bei dieser Lektüre entdeckt. Wie auch immer – erfreue dich an dieser Besonderheit! Und genieße Konzerte bewusst mit allen Farben! Aber vielleicht auch Geschmäckern oder Gerüchen. Also nimm all das parallel zu den Klängen wahr!
Darüber hinaus nütze deine Gabe gezielt. Etwa, um eine neue Sprache leichter zu lernen. Denn deine Ziffern-Farb-Synästhesie hilft dir dabei. Weil sie Vokabeln mit dazu passenden Farben kombiniert. Oder auch mit anderen Sinneseindrücken.
Damit ist das neu zu Lernende mehrfach in deinem Gehirn repräsentiert. Und stärker und nachhaltiger eingeprägt. Also hast du es infolge dessen leichter abrufbar.
Wäre das nicht auch für dich eine interessante Option?
Bilder von PIXABAY