Bauchatmung: Anleitung – Vorteile – Wirkung
Bauchatmung ist die natürlichste Sache der Welt, dennoch haben wir sie alle verlernt.
Ohne zu atmen können wir nicht überleben. Allerdings ist unsere Atmung eine autonome Funktion. Sie läuft selbstständig und ohne unsere bewusste Kontrolle ab.
Dabei ist sie an unser Befinden gekoppelt und reagiert stark auf unseren Alltagsstress.
Aber so wie andere autonome Funktionen kannst du auch diese bewusst steuern. Und kannst deine Bauchatmung wieder in Besitz nehmen.
Deine Bauchatmung ist eine großartige Entspannungsmethode. Aber sie bringt dir noch manch anderen Gewinn.
Was dich in diesem Beitrag erwartet
- Wie funktioniert deine Bauchatmung?
- Wie kannst du sie lernen?
- Lernanleitung
- Atme möglichst langsam!
- Wirkungen dieser gesunden Atmung
- Wo kann ich sie aller anwenden?
- Tiefe Bauchatmung
Wie funktioniert deine Bauchatmung
Fragst du dich jetzt:
Wie geht Bauchatmung?
Was ist das eigentlich?
Atme ich nicht durch meine Lungen?
Was hat mein Bauch mit der Atmung zu tun?
Wo finde ich eine einfache Bauchatmung Erklärung?
Wenn du einatmest, muss sich deine Lunge ausdehnen. Zur Seite hin kann sie das nur begrenzt. Denn der Rippenkorb, der sie umgibt, kann sich nur wenig erweitern.
Aber nach unten zu kann sie sich gut erweitern und drückt damit das Zwerchfell nach unten. Dieses drückt auf die Eingeweide, die nun nach vorne ausweichen; und deinen Bauch nach außen wölben.
Daher sprechen wir von Bauchatmung.
Lege, während du atmest, eine Handfläche auf deinen Bauch! In der richtigen Atmung spürst du, wie sich deine Bauchdecke mehr oder weniger nach vorne hin auswölbt.
Warum mehr oder weniger?
Nein, ich strecke meinen Bauch nicht raus!
Problem dabei ist, dass viele Menschen ihren Bauch nicht gern rausstrecken. Besonders junge Frauen, die sich ohnehin zu dick vorkommen.
Findest du das absurd?
Mag sein, aber ich mache diese Erfahrung immer. Und finde das traurig, weil ich weiß, wie wichtig Bauchatmung wäre.
Geht es dir ähnlich?
Dann hoffe ich, dich mit diesem Beitrag von den Vorteilen dieser Atmung zu überzeugen. Sie ist so gesund, dass du deinen Bauch vergessen solltest.
Bauchatmung Anleitung
Setze dich möglichst gerade auf einen Sessel und halte den Kopf gerade
Lass deine Schultern mit einem entspannten Seufzer nach hinten unten fallen. Dann lege eine Handfläche auf deinen Bauch. Und atme zuerst ganz tief aus. Blase möglichst viel verbrauchte Luft aus deiner Lunge heraus! Dann atme ganz langsam ein. Stell dir dabei vor, ein Glas zu füllen. Zuerst füllt sich der untere Bereich, dann der mittlere und erst am Schluss der obere. Dehne also deine Lungen zuerst nach unten hin aus. Und spür, wie das Zwerchfell nach unten drückt und deinen Bauch nach außen wölbt! Erst dann fülle die mittleren Lungenareale. Und ganz am Ende auch die Lungenspitzen hinter deinen beiden Schlüsselbeinen. |
Atme langsam ein!
Warum soll ich langsam einatmen?
Du kannst umso mehr Luft einatmen, je langsamer du atmest. Weil du den elastischen Fasern in deiner Lunge Zeit lässt, sich zu dehnen.
Du wirst dich wundern, wie viel Raum du in Wahrheit für frische, sauerstoffgesättigte Luft hast!
Wie kannst du Bauchatmung lernen?
Die ideale Position ist entspanntes, aufrechtes Sitzen mit hängenden Schultern.
Aber mit etwas Übung gelingt dir diese Art zu atmen auch in anderen Positionen. Nur deine Wirbelsäule und dein Hals sollten gerade sein. Und deine Schultern entspannt herunterhängen.
Das ist wichtig, weil du unter Stress die Tendenz hast, deine Schultern hochzuziehen.
Atme zuerst tief aus!
Warum soll ich zuerst ausatmen?
Lass mich dir das mit einem Bild erklären. Nehmen wir an, du trinkst dein abendliches Glas Wasser nicht aus. Und am nächsten Morgen füllst du es nur auf.
Wann wird dein morgendliches Wasser besser schmecken?
Wenn du das Glas am Vorabend fast ausgetrunken hast?
Oder wenn viel Wasser drin geblieben ist und du es nur wenig auffüllst?
Die Antwort lässt sich auch auf deine Atmung übertragen. Je mehr du ausatmest, umso besser ist das Mischungsverhältnis. Weil Du Raum für frische sauerstoffgesättigte Luft schaffst. Und umso mehr Sauerstoff bekommt dein gesamter Organismus.
Das ist besonders für dein Gehirn wichtig – ich komme darauf zurück.
Bauchatmung fördert die Entspannung
Tief in deinen Bauch zu atmen, ist eine höchst wirksame Entspannungstechnik. Allerdings nur dann, wenn du sie richtig durchführst. Und das gilt es, wieder zu lernen.
Wieder zu lernen?
Ja, denn ein gesunder Säugling zeigt dir, wie natürliche Bauchatmung funktioniert.
Aber je mehr du unter Stress stehst, umso eher wirst du diese gesunde Atmung verlernen. Einfach, weil sie sofort auf deine Stimmung reagiert. Wenn es dir gut geht, atmest du tief, regelmäßig und langsam.
Aber wenn du dich ärgerst, kränkst oder fürchtest, verspannt sich deine Muskulatur. Dann wird deine Atmung flach, unregelmäßig und rasch. Und du wirst kurzatmig und bekommst zu wenig Sauerstoff.
Unter Stress nützt du nur einen Bruchteil deiner Lungenkapazität. Und das führt auf Dauer zu Sauerstoffmangel, der vor allem für dein Gehirn fatal ist. Denn dieses verbraucht rund ein Viertel deines Sauerstoffs.
Erkennst du, wie hoch der Sauerstoffbedarf für deine mentalen Leistungen ist?
Wertvolle Wirkung der Bauchatmung
Deine Atmung folgt also deinen Stimmungen. Aber du kannst die Richtung auch umpolen.
Lerne, unter Stress bewusst diese Atmung einzusetzen! Nütze diese großartige Entspannungsmethode zur Stresslösung! Dein Körper kann nicht zwei widersprüchliche Zustände gleichzeitig aufrechterhalten.
Atme also tief in deinen Bauch hinein, damit kann sich dein Stress nicht halten. Außerdem verbessert das vermehrte Sauerstoffangebot deine mentalen Fähigkeiten.
Tatsächlich entspannt dich deine Bauchatmung nicht nur, sondern sie macht dich auch klüger und kreativer. Und lässt dich Herausforderungen, die dich ursprünglich gestresst haben, entspannter und souveräner meistern.
Erkenne die Vorteile der Bauchatmung
Dein Tiefatmung hat allerdings noch mehr Vorteile. Sie massiert deine Eingeweideorgane. Damit regst du deine Verdauung an und regulierst deinen Stoffwechsel.
Außerdem fördert sie dein Herz-Kreislauf-System.
Bauchatmung üben
Fürs Üben suche dir eine ruhige Umgebung. Und konzentriere dich auf die Bewegungen deiner Bauchdecke.
Übe immer wieder, um dieses Verhalten in dein Gehirn einzuspeichern. Dann wird es nach und nach zum Automatismus.
Nütze beispielsweise deine Wartezeiten dafür! Das bringt dir doppelten Gewinn, weil du lästige Zeiten mit sinnvollem Inhalt erfüllst.
Wenn jemand dich bei einem Rendezvous warten lässt, bei einem Amt oder im Wartezimmer. All das sind wertvolle Zeiten, die du für deine Gesundheit nützen kannst.
Bauchatmung trainieren
Trainiere deine Tiefatmung immer dann, wenn du merkst, dass der Stress dich wieder allzu fest im Griff hat.
Wenn du gar nicht mehr von deiner Palme herunterkommst. Oder wenn du sofort explodierst und allzu leicht gereizt reagierst. Wenn etwas nicht deinen Erwartungen entspricht. Und wenn dein Burnout naht.
Dann widme dich bewusst deiner Atmung und trainiere sie. Damit festigst du die entsprechenden Gehirnbahnen.
Fazit
Konnte ich dich vom Wert dieser speziellen Atmung überzeugen?
Sie ist eigentlich selbstverständlich und ist uns angeboren. Das kannst du an der entspannten Bauchatmung bei einem Baby beobachten.
Und sie ist uns zwar abhanden gekommen, aber wir können sie wieder lernen.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!
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Bilder von PIXABAY