Bewusste Kommunikation braucht Hinwendung und Wachheit

Bewusste Kommunikation braucht Aufmerksamkeit

Bewusste Kommunikation ist ungemein wichtig für uns als Homo Sapiens.

Aber was ist bewusste Kommunikation?

Was ist bewusste Kommunikation?

Und gibt es auch unbewusste Kommunikation?

Genau damit werden wir uns hier befassen. Und ich hoffe, dass du meine Anregungen umsetzen kannst. Sodass du in deinem Alltag möglichst viel daraus profitierst. Und dies möglichst in allen Beziehungen. Aber auch in bloßen Begegnungen. Denn das ist aus meiner Sicht nicht dasselbe.

Vielleicht kennst du das Spiel: „Ich seh, ich seh, was du nicht siehst.“

Augen - Bewusste Kommunikation

Mein Vater hat es oft mit mir gespielt. Und ich finde es auch heute noch interessant. Denn es fordert unsere selektive Wahrnehmung. Und fördert sie zugleich auch.

Dazu habe ich ein kleines Spiel für dich. Halte Ausschau nach allen roten Gegenständen in deiner Umgebung. Dann schließe die Augen. Und nun hole dir alle grünen Gegenstände in Erinnerung.

Wie ging es dir dabei?

Vermutlich hast du dich vor allem an die roten Dinge erinnert. Und dir schwer getan, Grünes zu finden. Weil du davor deine selektive Wahrnehmung fokussiert hast. Nämlich auf alles Rote. Und nicht auf Grünes.

Und dieses Phänomen spielt auch in der Kommunikation mit. Ob es nun bewusste Kommunikation ist oder unbewusste. Und sowohl bei verbaler Kommunikation. Als auch bei nonverbaler.

Was dich in diesem Beitrag erwartet:

  • Ich hör´, ich hör´, was du nicht hörst
  • Bewusste Kommunikation
  • Was ist bewusste Kommunikation auf Augenhöhe?
  • Gestimmtheit und bewusste Kommunikation
  • Reduktion auf Worte
  • Bewusste Kommunikation und Assoziationen

 

Ohr - Bewusste Kommunikation„Ich hör´, ich hör´, was du nicht hörst!“

 

Das vorhin erwähnten Spiel könnten wir auch anders spielen. Und zwar in Bezug auf unser Gehör. Denn selektive Aufmerksamkeit funktioniert auch akustisch. Und dann hören wir etwas, was ein anderer nicht hört. Oder umgekehrt.

Aber diese selektive Wahrnehmung können wir auch anders verstehen. Und etwas heraushören, was ein anderer nicht so meint. Weil wir zwischen den Zeilen gehört haben. Und etwas anderes in das Gesagte hinein interpretieren.

Kommunikation ist generell ziemlich störungsanfällig. Und zwar vor allem die verbale. Obwohl ihr ja nur rund 15% an Wichtigkeit zukommen. Denn 85% der Kommunikation funktionieren nonverbal. Und das weißt du, wenn du ein Kommunikationstraining erlebt hast.

Auf nonverbale Kommunikation gehe ich im nächsten Artikel näher ein.

Jedenfalls spielen zahlreiche verschiedene Faktoren mit herein. Und sie alle gilt es für klares Verständnis zu berücksichtigen. Weil sonst Missverständnisse vorprogrammiert sind. Und wir unsere Gedanken nicht reibungsfrei vermitteln können. Also auch nicht richtig verstanden werden.

Denn oft kommt das, was wir sagen wollen, nicht an. Aber das gilt auch umgekehrt. Denn oft empfangen wir auch das, was uns mitgeteilt wird, nicht. Oder nicht störungsfrei.

Daher plädiere ich für bewusste Kommunikation. Und vor allem bewusste Kommunikation auf Augenhöhe.

Bewusste Kommunikation

Was meine ich mit bewusster Kommunikation?

Ich denke, wir sollten uns all des hier Erwähnten bewusst sein. Um von vorneherein Störungen vermeiden zu können. Auch das ist eine Frage der selektiven Wahrnehmung. Denn es gilt, sehr bewusst darauf zu achten, ob wir verstanden werden. Aber auch ob wir Gesagtes richtig verstehen.

Der andere Pol wäre es, einfach unbewusst zu bleiben. Nicht im Sinne von bewusstlos. Sondern im Sinne von egozentrisch nur auf uns selbst fokussiert.

Und dann hinterfragen wir nicht. Weder unser eigenes Verständnis. Noch das unseres Gegenübers. Und halten im Grunde nur Monologe.

Lass mich dir hier ein Beispiel zeigen.

Nehmen wir an, du sprichst von einem Baum. Dann hast du dazu ein Bild vor deinem inneren Auge. Denn so funktioniert dein Gehirn. Aber auch dein Gegenüber hat ein Bild, wenn es dieses Wort hört. Und das ist vermutlich ein ganz anderes.

Baum - Bewusste Kommunikation

Ist das so schlimm?

Fragst du dich vielleicht gerade…

Nun, bei einem Baum mag das nicht so schlimm sein. Wenn es allgemein um einen Baum geht. Anders ist es, wenn ein spezifischer Baum gemeint ist. Denn dann kann es sehr wohl zu einem Missverständnis kommen. Weil jeder der beiden einen anderen Baum meint. Und dann wird vielleicht sogar der falsche Baum gefällt. Weil die Klarheit gefehlt hat.

Aber nehmen wir einen anderen Begriff. Und denken wir an das Wort Erziehung. Auch dazu gibt es unzählige Deutungen. Und diese können zu gravierenden Missverständnissen führen. Wenn Eltern sich über die Erziehung ihrer Kinder austauschen. Oder auch Eltern mit Lehrern.

Dann kann beispielsweise auch Strafe eine Rolle spielen. Und auch diese kann sehr unterschiedlich interpretiert werden…

Merkst du, worum es mir hier geht?

Sollten wir uns all dessen nicht bewusst sein?

Denn nur dann ist bewusste Kommunikation möglich. Und damit echte Verständigung.

Bewusste Kommunikation

Was ist bewusste Kommunikation auf Augenhöhe?

Bewusste Kommunikation auf Augenhöhe ist echter Austausch. Und zwar zwischen zwei Ausgaben des Homo Sapiens Sapiens. Also zwei Menschen des 21. Jahrhunderts.

Und sie braucht die bewusste Wahrnehmung der Gestimmtheit. Weil diese ein wesentlicher Faktor für Verständnis ist. Also für echte Empfänglichkeit.

Ist dir klar, wie wichtig deine Gestimmtheit ist?

Und welch wichtige Rolle sie in der Kommunikation spielt?

Denn sie entscheidet über deine Körper-Chemie. Also ob du unter der Kontrolle deiner Stresshormone stehst. Oder unter der deiner Glückshormone. Denn nur unter diesen hast du Zugang zu deinen höheren mentalen Zentren. Also zu deiner Hirnrinde. Und damit zu deiner Bewusstheit. Aber auch zur Möglichkeit echten Verständnisses.

Ganz anders, wenn du in deiner Stress-Chemie gefangen bist. Dann hast du keinen Zugang zu deiner Bewusstheit. Kannst also keine bewusste Kommunikation führen. Sondern du bist gefangen in uralten Automatismen. Und diese sind meist destruktiv. Mehr zum Thema Stress findest du auch hier:

stresssymptome

Beispiele dafür hast du sicher schon erlebt. Denn im Grunde ist jeder Streit ein Austausch zwischen zwei Unbewussten.

Wenn wir bewusst sind, können wir vernünftig argumentieren. Und dann erkennen wir, wenn jemand „unsere Knöpfe drückt“. Also uns triggert. Weil er einen wunden Punkt erwischt hat.

Aber wir erkennen auch, wenn das beim Gegenüber passiert. Und können Missverständnisse sofort klären. Aber das geht nur in voller Bewusstheit.

Gestimmtheit und bewusste Kommunikation

Es ist also wichtig, uns unserer eigenen Gestimmtheit bewusst zu sein. Aber auch der unseres Gegenübers. Denn diese hat enormen Einfluss. Weil sie unsere Kommunikation noch komplexer macht.

Und dies speziell wenn wir besonders feinfühlig sind. Weil wir dann die nonverbalen Signale noch stärker wahrnehmen. Und diese sind für bewusste Kommunikation besonders wichtig.

Mehr zum Thema Hochsensibilität findest du übrigens hier:

hochsensibilität

Besonders wichtig ist dies bei rechtshirn-dominanten Menschen. Also bei jenen, deren rechte Gehirnhälfte dominant ist. Und nicht, wie bei den meisten anderen, die linke. Zumindest in unserem Kulturkreis.

Denn unsere Sprachzentren sitzen in der linken Gehirnhälfte. Während die nonverbale Verständigung in der rechten Gehirnhälfte stattfindet.

Reduktion auf Worte

Wie gut funktioniert rein verbale Kommunikation?

Also lässt sich beispielsweise ein emotionaler Konflikt rein verbal klären?

Etwa per Email oder SMS?

Oder auch brieflich?

Meiner Erfahrung nach nicht. Weil Missverständnisse geradezu vorprogrammiert sind. Auch beim Einsatz von noch so vielen Emoticons 😊.

Woran liegt das?

Bloß geschriebene Worte können sehr vieldeutig sein. Und ein weit gefächertes Bedeutungsspektrum haben. Je nach Eloquenz, Bildungsstand, familiärer Sprachkultur, sozialem Umfeld und Belesenheit.

Es heißt ja: „Die Botschaft entsteht beim Empfänger“.

Und bis zu einem gewissen Grad stimmt das. Aber ich denke, da spielt noch mehr herein. Denn bewusste Kommunikation braucht Resonanz. Also eine gemeinsame Schwingung.

Bewusste Kommunikation

Kennst du dieses Phänomen?

Dass es Menschen gibt, mit denen du kaum kommunizieren kannst?

Weil sie nicht mit dir in Resonanz schwingen?

Auch wenn sie noch so gebildet sind?

Und sich gut ausdrücken können?

Aber sie scheinen eine andere Sprache zu sprechen?

Mich erinnert das an gemeinsam spielende Instrumente. Auch diese müssen in Resonanz schwingen. Sonst klingt ihr Zusammenspiel nicht gut. Daher stimmen Musiker ihre Instrumente aufeinander ein. Nämlich vor jedem Konzert.

Und in der Kommunikation ist es ähnlich. Auch sie braucht Resonanz. Zumindest wenn es Kommunikation auf Augenhöhe sein soll. Also bewusste Kommunikation mit gegenseitigem Verständnis.

Bewusste Kommunikation und Assoziationen

Wir alle haben zu jedem Wort ein Bild. Und meist auch andere Assoziationen. Vor allem aber eine damit verbundene Gefühlsnote.

Bei mir hat jeder Begriff immer auch eine Geschmacksnote. Weil ich Synästhetikerin bin. Auch dazu findest du hier übrigens einen Artikel:

Bewusste Kommunikation

Etwa wenn ich das Wort „Krokodil“ schreibe. Dann verbindest du beim Lesen ein anderes Bild damit als ich. Und ein anderes als andere Leserinnen und Leser. Aber vor allem wird dein Gefühl anders sein. Weil du andere Assoziationen dazu hast. Und für dich ein Krokodil nicht dasselbe bedeutet wie für mich. Oder für andere.

Ebenso beim Wort „Regenbogen“. Denn jeder hat ganz individuelle Assoziationen dazu. Und verbindet oft auch spezielle Erlebnisse damit.

Ebenso wie bei den Begriffen „Schwein“ oder „Freiheit“ oder „Liebe“…

Im rein verbalen Austausch reduzieren wir uns also auf Worte. Und diese lösen völlig unterschiedliche Reaktionen aus. Aber auch verschiedene Gestimmtheiten. Und das vermutlich auch nicht zu jedem Zeitpunkt gleich.

Denn was vermittelt dir der Begriff „Liebe“?

Ist das heute dasselbe Gefühl wie vor einem Jahr?

Oder auch in einigen Jahren?

Das hängt doch mit den jeweiligen Erfahrungen zusammen. Also mit der entsprechenden Lebenssituation. Und der damit verbundenen Gestimmtheit.

Denn du assoziierst dazu etwas anderes, wenn du frisch verliebt bist. Und im siebten Himmel schwebst. Als wenn du gerade verlassen wurdest.

Was denkst du darüber?

Bewusste Kommunikation achtet auf all diese Dinge. Und nimmt wahr, welche Reaktion wir mit unseren Worten auslösen. Wie auch immer diese geartet ist.

Bewusste Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation auf Augenhöhe

Kennst du die „Gewaltfreie Kommunikation“ von Marshall Rosenberg?

Dies ist spezielle Kommunikationsform. Und sie braucht besonders viel Bewusstheit. Aber auch Resonanz.

Diese bewusste Kommunikation braucht Empathie. Denn diese ist die Basis für wertschätzenden Umgang. Und verfolgt ein wichtiges Ziel. Dass sich alle Gesprächspartner wohl und angenommen fühlen. Und vor allem verstanden.

Sowohl im Alltag als auch in der Therapie und der Lösung von Konflikten. Und sie fördert gedanklichen Austausch auf Augenhöhe.

Im Vordergrund steht hier das aktive Zuhören. Und dieses achtet vorwiegend auf die Gefühle. Denn die sind es, die Reaktionen auslösen. Und es geht um die Bedürfnisse, die die jeweiligen Handlungen bedingen.

Diese Kommunikationsform schätze ich sehr. Denn sie ermöglicht bewusste Kommunikation. Und echtes gegenseitiges Verständnis.

Daher möchte ich sie dir ans Herz legen. Und dir empfehlen, dich intensiver damit auseinander zu setzen. Denn sie wird deine Kommunikation in allen Bereichen bereichern.

Fazit

In diesem Beitrag ging es um bewusste Kommunikation. Und deren Vielschichtigkeit.

Dafür braucht es viel Achtsamkeit. Und Resonanz. Denn erst dann funktioniert verbale Kommunikation auf Augenhöhe. Und in gegenseitiger Wertschätzung.

Richte deine Aufmerksamkeit auf all die ungemein komplexen Prozesse und Wechselwirkungen! Und sieh dir in Zukunft über die Schulter. Denn erst dann wird dir bewusst, was gerade in dir abläuft. Und erkennst, ob du wirklich beim aktuellen Gespräch bist. Oder im Monolog zweier Menschen. Deren jeder nur auf sich selbst fokussiert ist. Und gar nicht im echten Austausch steht.

Im nächsten Beitrag gehe ich näher auf nonverbale Kommunikation ein.

Bilder von PIXABAY