Gehirn umprogrammieren – ein Akt gezielter Bewusstseinskontrolle
Gehirn umprogrammieren – geht das wirklich?
Früher galt dies als unmöglich. Da galt unser Gehirn im Alter von zwanzig Jahren als fertig ausgebildet. Und ab diesen Zeitpunkt kaum mehr zu verändern.
Heute wissen wir, dass unser Gehirn ungemein plastisch ist. Und dass es sich ständig verändert. Einerseits indem es sich unserem Denken und Fühlen anpasst. Die ja in ständiger Wechselwirkung stehen. Und andererseits indem es auf äußere Erfahrungen reagiert. Vor allem aber darauf, wie wir diese bewerten.
Aber wir können auch nachweisen, dass sich unser Gehirn umprogrammieren lässt.
Was dich in diesem Beitrag erwartet
- Deine Emotionen folgen deinen Gedanken
- Gedanken über innere Phänomene
- Und Gedanken über äußere Phänomene
- Deine Gedanken folgen deinen Emotionen
- Also entscheidet sowohl dein Fühlen über dein Denken und dein Denken prägt dein Fühlen.
- Was gilt es zu vermeiden, wenn du dein Gehirn umprogrammieren willst?
- Und was solltest du öfter tun, wenn du dein Gehirn umprogrammieren willst?
- Fazit
Deine Emotionen folgen deinen Gedanken
Was auch immer du denkst, es beeinflusst deine Emotionen. Und das gilt sowohl in Bezug auf das, was in deinem Inneren passiert. Als auch für das, was von außen auf dich zukommt.
Gedanken über innere Phänomene
In deinem Inneren hast du beispielsweise körperliche Sensationen. Wenn du Schmerzen hast, kannst du so oder so darüber denken.
Du kannst froh sein über ein mögliches Alarmzeichen deines Körpers. Oder du kannst dir Sorgen machen, Angst haben und dir leidtun.
Ebenso bei einem Wohlgefühl. Auch diese kannst du positiv bewerten. Aber es gibt auch Menschen, die das nicht können. Beispielsweise wenn sie sich dabei allein fühlen. Was übrigens vor allem bei alleingeborenen Zwillingen vorkommt. Und oft fühlen sie sich dessen auch nicht als wert.
Mehr zum Thema „alleingeborener Zwilling“ lies bitte im entsprechenden Artikel nach.
Aus deinem Inneren kommen auch deine Träume. Und auch darüber kannst du so oder so denken.
Wenn du aus einem Alptraum erwachst, hast du zwei Möglichkeiten. Dann kannst du froh sein, wieder wach zu sein. Und erleichtert sein, dass es ja bloß ein Traum war. Oder aber du denkst, dass er vielleicht eine Ankündigung ist.
Und ebenso können Erinnerungen plötzlich hochkommen. Über die du auch so oder so denken kannst. Denn die Erinnerung an deine erste Liebe kann dir angenehme und aufbauende Gedanken vermitteln. Oder aber traurige und enttäuschte.
Wenn du dich an eine bestandene Prüfung erinnerst, kannst du froh sein, sie bestanden zu haben. Oder du ärgerst dich, weil du die Auszeichnung knapp verpasst hast.
Und all das, was an Gedanken in deinem Gehirn spielt, prägt sich in deine Hirnwindungen ein. Bewirkt im Grunde also eine Gehirnmprogrammierung.
Je öfter du dich bewusst am positiven Pol orientierst, umso rascher wirst du dein Gehirn umprogrammieren. Und umso leichter hast du Zugang zu positiven Gedanken, die dann neuerlich dein Gehirn umprogrammieren. Weil sie die positiven Hirnbahnen verstärken.
Gedanken über äußere Phänomene
Aber natürlich denkst du auch über all das nach, was im Außen geschieht.
Eine Begegnung kann dich beglücken oder unter Stress setzen.
Während du deiner Arbeit nachdenkst, kannst du dich mit Erfolgsgedanken verwöhnen. Oder du quälst dich mit dem Gegenteil.
Wenn du überrascht wirst, kannst du positiv darüber denken. Aber du kannst dich auch dagegen wehren. Beispielsweise wenn du prinzipiell Neues nicht magst. Oder weil du Angst hast, das Neuen nicht meistern zu können.
Wenn du beim Laufen von einem anderen Läufer überholt wirst, hast du zwei Möglichkeiten. Du kannst dich nicht darum scheren. Und dabei denken, dass es immer welche geben wird, die schneller sind als du. Oder du quälst dich mit deiner Unzufriedenheit. Und kritisierst dich, weil du dein erwartetes Tempo nicht eingehalten hast.
Und wie reagierst du auf das Wetter?
Ärgerst du dich, wenn es regnet oder schneit?
Oder freust du dich aufs gemütliche Daheimbleiben?
Und genießt einen kuscheligen Nachmittag mit deinem Du?
Was denkst du, wenn dein bester Freund oder deine Freundin dich hintergeht?
Bist du froh, dies erkannt zu haben?
Und trennst dich von einem Menschen, der offenbar nicht mehr zu dir passt?
Oder quälst du dich mit deiner Enttäuschung?
Und machst dir Vorwürfe, dass dir das nicht früher aufgefallen ist?
Dieses Denken prägt sich mehr und mehr in deine Hirnbahnen ein. Und dann hast du immer leichter Zugang zu destruktiven Gedanken.
Deine Gedanken folgen deinen Emotionen
Aber natürlich folgen auch deine Gedanken deinen Emotionen. Wenn du dich schlecht fühlst, wird es dir schwerfallen, positive Gedanken zu finden. Dann hast du viel leichter Zugang zu passenden negativen Gedanken. Und wirst zum Pessimisten.
Denn so wirkt das Gesetz der Resonanz.
Angst zieht weiteres Ängstigendes an. Und Wut macht dich resonant für weitere Erfahrungen, die dich wütend machen. Trauer richtet deine selektive Wahrnehmung auf weiteres Trauriges. Und so weiter…
Wenn du dich gut fühlst, dann findest du leichter Zugang zu positiven Gedanken. Aber du musst nicht darauf warten, bis du dich gut fühlst. Du kannst dich auch bewusst dafür entscheiden. Und mehr und mehr zum Optimisten werden. Mehr zu diesem Thema findest du übrigens in diesem Beitrag.
Also entscheidet dein Fühlen über dein Denken und dein Denken prägt dein Fühlen
Somit sind dein Denken und dein Fühlen immer miteinander verknüpft.
Möchtest du dich aus negativen Schleifen befreien?
Und auf positive Art dein Gehirn umprogrammieren?
Dann brauchst du volle Bewusstheit deiner Befindlichkeit.
Denn erst dann kannst du deine Aufmerksamkeit umlenken. Und damit konstruktivere Gedanken finden, um deine Gestimmtheit zu ändern. Aber zugleich auch den Zustand deines Gehirns. Es also umprogrammieren.
Denn was auch immer du tust, denkst oder fühlst, du verknüpfst damit neue Hirnbahnen. Oder du verstärkst bereits bestehende Vernetzungen, wenn du etwas wiederholst. So funktioniert lernen.
Richtest du deine Aufmerksamkeit auf Negatives und Bedrückendes?
Dann hegst du destruktive Gedanken. Und dann sind auch deine Emotionen auf der negativen Seite deiner Emotionsskala gefangen.
Dann badet dein Organismus in Stresshormonen. Und diese sind für Körper, Geist und Seele fatal. Mehr darüber findest du in meinen Artikeln zum Thema Stress:
Stresssymptome erkennen, um Stress vermeiden zu können
Stress Ursachen – kennst du deine wichtigsten Stressoren?
Stress vermeiden – wirksam, alltagstauglich und nachhaltig
Umgang mit Stress in allen Lebensbereichen ist erlernbar
Richtest du hingegen deine Aufmerksamkeit auf Positives und Aufbauendes?
Dann hegst du konstruktive Gedanken. Und dann bewegen sich auch deine Emotionen auf der positiven Seite deiner Emotionsskala.
Damit schüttest du reichlich Glückshormone aus. Und diese wirken auf allen Ebenen heilsam. Aber sie machen dir auch dein Potenzial als Homo Sapiens zugänglich.
Hier findest du übrigens mehr zum Thema Glücklichsein.
Was gilt es zu vermeiden, wenn du dein Gehirn umprogrammieren willst?
Im Grunde weißt du genau, was du vermeiden solltest. Weil es zu einer negativen Gehirnumprogrammierung führt. Dennoch möchte ich dich hier an einiges erinnern, was du eher vermeiden solltest.
- Über ein beschämendes Ereignis nachdenken,
- eine uralte Zurückweisung immer wieder aufwärmen,
- an alten Traumata festhalten,
- „Worst-case-Szenarien“ abspulen,
- dich deinen Ängsten hingeben,
- dich mit Gewissensbissen quälen,
- deinem Ärger Raum geben,
- in deinem Selbstmitleid baden,
- dich mit Schuldgefühlen geißeln,
- dir Sorgen machen,
- dich kritisieren,
- dir selbst böse sein,
- dich in deine Eifersucht hineinsteigern,
- über einen Misserfolg nachdenken,
- dich allzu lange deiner Trauer hingeben,
- dir warum auch immer Vorwürfe machen,
- beim kleinsten Widerstand resignieren,
- dich in deinem Groll ergehen,
- jemand deinen Hass entgegenbringen,
- dich selbst hassen,
- dein inneres Kind zurückweisen,
- auf Rache sinnen,
- dich verurteilen,
- anderen etwas neiden…
Und was solltest du öfter tun, wenn du dein Gehirn umprogrammieren willst?
Auch das wird dir alles nicht neu sein. Dennoch kannst du dich von meinen Anregungen inspirieren lassen. All das und Ähnliches solltest du dir viel öfter gönnen.
- Dir ein Erfolgserlebnis vergegenwärtigen,
- dich auf das Positive im Hier und Jetzt fokussieren,
- aufbauende Visionen kreieren,
- dir das Erreichen deiner Ziele vor Augen führen,
- mit der Verwirklichung deiner Wünsche spielen,
- über irgendetwas herzlich lachen,
- dich für etwas begeistern,
- für scheinbar Selbstverständliches dankbar sein,
- an eine geliebte Person denken,
- jemandem dein Herz öffnen,
- dich der Faszination über ein Wunder hingeben,
- etwas oder jemanden bewundern,
- für eine Fügung dankbar sein,
- jemandem Wertschätzung entgegenbringen,
- dich selbst wertschätzen,
- bewusst dein Vertrauen zelebrieren,
- dich an einem Aha-Erlebnis erfreuen,
- etwas aus vollen Zügen genießen,
- dir Selbstachtung schenken,
- ehrliches Mitgefühl haben,
- dich auf den nächsten Urlaub freuen,
- Fürsorge empfinden,
- dich deiner Zufriedenheit hingeben,
- bewusst auf etwas stolz sein,
- dich auf eine interessante Begegnung freuen,
- etwas Schönes betrachten,
- dich an erbaulicher Musik ergötzen,
- deinem inneren Kind Liebe schenken,
- dich verwöhnen,
- deiner Begeisterung folgen,
- in süßen Erinnerungen schwelgen,
- dir selbst Liebe schenken,
- ein Buch lesen, das dein Herz lachen lässt,
- einen Liebesbrief schreiben – dir selbst oder einem geliebten Du,
- dich an eine Sternstunde erinnern,,,
Was bringt dich noch alles in eine positive Stimmung?
Nun ist die Reihe an dir. Lass dich von meinen Beispielen inspirieren! Und finde möglichst viel Positives, mit dem du dein Gehirn umprogrammieren kannst. Also möglichst viele Endorphin-Ausschütter.
So nenne ich Dinge, die dich beglücken, aufbauen und erfreuen. Und die deine Liebe, Begeisterung oder Dankbarkeit erwecken. Außerdem deine höheren Hirnzentren einschalten. Dich also zum Homo Sapiens machen. Und darüber hinaus deinem Körper wohltun.
Aber vor allem sind das Erfahrungen, die dein Gehirn umprogrammieren. Weil du mit jeder Wiederholung die positiven Vernetzungen verstärkst. Und das Netzwerk aus entsprechenden Nervenzellen immer dichter wird.
Fazit
Wusstest du von deiner Gehirnplastizität?
Diese Erkenntnis ist relativ neu. Und sie ist ungemein wertvoll.
Tatsächlich ist es deine Entscheidung, was du denkst. Und damit zugleich wie du dich fühlst. Und du kannst in jedem Augenblick deine Aufmerksamkeit umlenken.
Fühlst du dich nicht gut?
Dann frage dich, was du gerade gedacht hast!
Und ist der Gedanke, bei dem du dich ertappt hast, destruktiv?
Dann denke einen anderen!
Und setze die Absicht, die von Esther und Jerry Hicks stammt:
„Ich habe die Absicht, Gedanken zu denken, die mich gut fühlen lassen!“
Dabei wünsche ich dir viel Erfolg. Und Freude beim Gehirn Umprogrammieren.
Bilder von PIXABAY